Exkursion - Mittelschule Weißenburg

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Exkursion

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4000 qm für den Notfall…….

Schüler und Schülerinnen der Klassen 10aM, 10bM und V2 besuchten das Hilfskrankenhaus Gunzenhausen.
Im Rahmen des Religionsunterrichtes durch die Religionslehrkräfte Judith König und Erika Strößner begab man sich auf Spurensuche in vergangene Zeiten. „Gott sei Dank wurde dieses Hilfskrankenhaus niemals für den Ernstfall benötigt!“ – so eine Schülerin am Ende des beeindruckenden 1 ½ stündigen Rundgangs durch die verwirrenden Gänge die sich über 4000 qm erstrecken, unterhalb der Berufsschule Gunzenhausen.
Tief in die Erde versenkt, umhüllt von einer 60 cm dicken Stahlbetonhülle –– befindet sich zusammen mit zwei weiteren ähnlichen Bunkern, das unterirdische Krankenhaus aus dem Jahr 1965; einst gab es 220 derartige Behelfskrankenhäuser in Deutschland. Dieses ist in seiner ursprünglichen Ausstattung und Bestückung noch vollends erhalten und dient vornehmlich der musealen Dokumentation von Zeitgeschichte.
„Ab hier beginnt der Schutzbereich“ – mit diesen Worten öffnet Wolfgang Faig (Tourismusführer der Stadt Gunzenhausen) die 7 Tonnen schwere Stahltüre zum Eingang.
Über Notstromaggregate erzeugter Strom ermöglicht künstliches Licht und sorgt ebenso für die Funktion der Belüftungsanlagen. Zwei Notausstiege dienen als einzige Fluchtmöglichkeit nach oben…..(so dies sinnvoll erscheint)….denn eigentlich wurden die Schutzräume im sog. Kalten Krieg gegen einen ggf. drohenden Atombombenabwurf, chemische oder biologische Waffen geschaffen. Man mag sich das mögliche Ernstfall-Szenario nicht vorstellen; noch dazu handelt es sich hier ja um sog. Notkrankenhäuser, die für die gesunde „normale“ Bevölkerung kapazitätsmäßig niemals als Schutz ausgereicht hätten.
Im Bedarfsfall hätte der Bunker 430 Patienten aufnehmen können, dazu 150 Ärzte und Pfleger und weitere 70 Mitarbeiter für allgemeine Aufgaben und Verwaltung. Zwei Wochen hätten sie hier überleben sollen.
Eisenstockbetten, Röntgenausstattung, OP-Säle, Kleidung, Bettwäsche, Duschen, Küche - alles für den Ernstfall Benötigte vorhanden!
Zweimal diente der ungemütliche Bau als Flüchtlingsunterkunft: 1989 schliefen hier einige Tage lang Aussiedler aus der DDR, und 1991 diente das Hilfskrankenhaus als Übergangslager für Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben.
Eine beeindruckende Sicht auf Geschichte, die eigentlich noch nicht so lange her ist. Für die Schüler „vor ihrer Zeit“, umso mehr heute ein Mahnmal für den Frieden und alles dafür Mögliche zu tun, im privaten und politischen Bereich.
 
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